Als ich diese Überschrift eines Artikels in der Stuttgarter Zeitung am 13.10.2017 gelesen habe, stutzte ich kurz. Eigentlich hilft doch Schokolade gegen Liebeskummer, Traurigkeit und Co., oder?
Neue Forschungsergebnisse für Essen von Süßigkeiten
Ein Forscherteam des Londoner University College hat von über 8000 Briten Gesundheits- und Ernährungsdaten analysiert und dabei herausgefunden, dass mit dem Verzehr von Süßigkeiten wie Kuchen, Keksen, Schokolade und Softdrinks das Risiko für Angststörungen und Depressionen deutlich nach oben ging. Eigentlich benötigt unser Gehirn so viel Zucker, wie kein anderes Organ. 140 Gramm, das entspricht ungefähr einer Menge von zehn Teelöffeln. Da sollte man meinen, dass ein hoher Zuckerkonsum die Arbeit unseres Gehirns unterstützt und uns vor psychischen Verstimmungen schützt.
Anscheinend ist jedoch das Gegenteil der Fall. Laut den Wissenschaftlern kann es daran liegen, dass unser Gehirn unter massiver Zuckerzufuhr weniger Eiweißstoffe für die Neubildung von Nervenzellen und deren Verbindungen aktiviert um das Gehirn vor einer Überlastung zu schützen. Außerdem ist unser Gehirn unser Denkorgan und kann den Geschmack von Süßem auch mit dem Belohnungssystem in Verbindung bringen. Wenn wir gelernt haben (Wer hat nicht schon einmal Süßes zur Belohnung bekommen?), dass der Geschmack von Süßem Belohnung bedeutet, kommt es zur Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin beim Verzehr von Süßem. Unser Gehirn meldet: „Jetzt bin ich zufrieden und glücklich“. Leider hält dieser Zustand nicht lange an und unser Körper verlangt nach mehr von dem tollen „Stoff“. So schaukelt sich das Ganze hoch und auf Dauer können wir gar nicht so viel Süßes essen, dass wir diese Befriedigung aufrechterhalten können. Und Unzufriedenheit wiederum fördert die Neigung zu Schwermut.
Was heißt das für uns?
Es ist wie mit so vielem im Leben: „Die Dosis macht das Gift“ (Paracelsus). Ab und an ein leckeres Stück der Lieblingsschokolade auf der Zunge zergehen lassen oder ein Stück Kuchen bewusst zur Tasse Kaffee oder Tee genießen, das kann nach meiner Erfahrung eine Wohltat für die Seele sein und sie stärken.
Wenn Sie Fragen oder Anregungen für dieses bewusste Essen haben möchten, kann ich Ihnen gerne weiter helfen.